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Wandertage im Rofan

Der Sommer hat uns auf der Erfurter Hütte verabschiedet, während uns am Tag der Abreise bereits die ersten Fühler des Winters begrüßten.

Am Tag der Deutschen Einheit besuchten wir unsere österreichischen Nachbarn und fuhren an den Achensee, um das Rofan kennenzulernen.
Zu Beginn stellte sich die Frage: Auto oder Bahn, Bahn oder zu Fuß auf die Hütte? Welche Antwort gewählt wurde, zeigt, wie unterschiedlich unsere Entscheidungen und Meinungen sind. Letztlich fand jedoch jeder seinen Weg auf die Hütte.
Der direkte Aufstieg war abwechslungsreich und lud zum Staudamm-Bauen am Bach ein. Er erhöhte auch den Stolz einiger, deren Kinder zum ersten Mal auf einer großen Bergtour unterwegs waren.
Auf der Hütte lernten wir das große Lager kennen und mussten uns erst einmal wie Tetrisbausteine zwischen den Kindern in unsere jeweiligen Schlafkojen verteilen.
Zu einem Hüttenbesuch gehört es auch, viele Spiele zu spielen, mit Schnarchern zurechtzukommen, wenig Wasser zu verbrauchen und mit den verschiedenen Düften umzugehen.

Am folgenden Tag ging es nach einem Aufwärmspiel mit viel „Tschak“, „Hadong“ und „Haba Haba Haba“ auf eine abwechslungsreiche Wanderung.
Der Weg führte am Adlerhorst vorbei hinauf zum Spieljoch. Das Wetter war mäßig, aus dem Nebel löste sich leichter Regen, der sich nach der ersten größeren Pause aber doch verzog. Während unserer Pausen hatten wir Alpendohlen als Gäste, die nach jedem liegengelassenen Krümel lechzten. Nach dem spannenden Abstieg vom Spieljoch ging es hinauf zur Seekarlspitze und anschließend in Richtung Hütte zurück. Wie üblich deckten wir einen schönen Mittagstisch, wobei die mitgebrachten Speisen geteilt wurden.

Nach dieser Tour und einer angenehmen, sonnigen Kaffeepause machte sich eine kleine Gruppe noch auf den Weg, um den nahegelegenen Familienklettersteig zu meistern. Glücklich und zufrieden konnte am Ende dieses Tages das Abendessen eingenommen und der vergangene Sommer verabschiedet werden.
Am Abend und in der Nacht zog dann Regen mit Schnee auf. Der Abschlusstag zeigte sich mit kälterem, nasserem und ungemütlicherem Wetter von seiner weniger schönen Seite. Auch das sind die Berge.

Nach einer schnellen Verabschiedung teilte sich die Gruppe in Auto- und Zugfahrer auf, und alle traten den Heimweg an.

Text und Bilder: Sebastian Schunke