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Überschreitung der Gaichtspitze (1.968 m)

am 28.06.2025

  • Im Aufstieg
  • am Gipfel
  • Ausblick


Als südöstlichster Gipfel der Tannheimer Berge verspricht die Gaichtspitze nicht nur einen ausgezeichneten Fernblick über das Tannheimer Tal, sondern auch eine beeindruckende Aussicht hinab ins Lechtal. Ein Versprechen, dem wir selbstverständlich nicht einfach Glauben schenken wollten. Also machten wir uns am Samstagmorgen von der Geschäftsstelle in Mindelheim auf den Weg zum Wanderparkplatz bei Gaicht. Um 8:30 Uhr waren wir acht Wanderer abmarschbereit und haben zunächst die urtümliche Ortschaft Gaicht erkundet. Hier findet sich auch das älteste Haus des Tannheimer Tals, ein Salzstadel aus dem 12. Jh., Zeugnis des einst regen Salzhandels über den Gaichtpass. 

Nach der kleinen Ortschaft führt der Wanderweg in den Fichten- und Kieferwald, der uns bis dicht unter den Gipfelaufbau begleitete. Zum Glück hielten sich noch etliche Wolken, so dass der Aufstieg im lichten Wald trotz schwüler Luft erträglich blieb.

Im Aufstieg gönnten wir uns eine längere Pause, um Aussicht und Brotzeit zu genießen. Nach knapp 900 Höhenmetern und etwas weniger als zweieinhalb Stunden hatten wir den höchsten Punkt erreicht. Dass heute wenig Wanderer an der Gaichtspitze unterwegs sind, hatte sich schon am spärlich besetzten Parkplatz angedeutet - aber den Gipfel praktisch für uns allein zu haben war dann doch eine freudige Überraschung.

Die Überschreitung der Gaichtspitze kann wahlweise nordwärts Richtung Hahnenkamm oder südostwärts hinab zum Lech erfolgen. Die Nordvariante schreckt durch die Bergbahnen und gewaltigen Verbauungen ab, weswegen wir uns für die kaum begangene Alternative entschieden. „Kaum begangen“ ist hier wortwörtlich zu nehmen, denn der nur spärlichst markierte Trampelpfad verliert sich immer mal wieder und erfordert einiges Geschick und Orientierung um den rechten Weg zu finden. Weitere Wanderer begegneten uns dementsprechend hier nicht mehr.

Einen touristisch erschlossenen, alten Bergwerksstollen am Wegesrand bei Weißenbach nutzten wir nicht nur, um Erze zu studieren, sondern auch um die Kühle des Berges zu genießen, bevor wir uns auf die letzte Etappe machten: die alte Gaichtstraße zurück zum Parkplatz. Dieser schon von den Römern angelegte Handels- und Militärweg wurde nach dem Bau der neuen Straße zum Wander- und Radweg umgewidmet. Gegen 14:45 Uhr waren wir wieder an den Autos. Die geplante Einkehr im nahegelegenen Klausenstüberl musste leider entfallen – geschlossen, wurde aber nach kurzer Fahrt beim Haldensee gebührend nachgeholt.

Bericht und Bilder: Johannes Götzfried