MTB-Trophy 2025 in Davos
Tag 1: Freitag, 18.Juli 2025
Morgens um 6 Uhr starteten wir voll bepackt Richtung Davos. Die 2,5 h Fahrtzeit sollten schnell vorbei sein. Der 1. Stopp fand dann schon in Leutkirch statt, eine kaputte Benzinleitung bremste unsere Guides Gerhard und Sabine aus. Der Camper ist nicht mehr fahrtüchtig. Schnell zum Handy gegriffen, ein 2. Fahrzeug organisiert, Gepäck und Ausrüstung, Verpflegung und Getränke auf die weiteren Autos umgeladen. Mit 1 Stunde Verspätung als geplant sind wir dennoch alle gut in Davos im Hotel Strela angekommen. Aufgrund der super Organisation und Unterstützung der bereits angereisten Teilnehmer konnten alle umgehend die Zimmer beziehen, schnell umziehen, Brotzeitpäckchen wurden verteilt so rollen wir von Davos nach Klosters. Zum Einfahren ca. 200 Hm hoch und dennoch mehr bergab. Der Einstieg auf den Singletrail ins Tal wird nicht übersehen und wir erreichen die Talstation der Gotschnabahn und gondeln hoch zur Mittelstation. Auf einem kurvigen und schön flowigem Trail, gespickt mit vielen Holztrailabschnitten geht es flott dahin. Auf den ca. 580 Tm ist den Schweizern ein schöner Trail gelungen. Gerhard hat bei der vorigen Fahrt schon den richtigen Platz gefunden. Ein Holztrog mit frischem, fließendem Wasser und genug Abstellfläche, um unsere zwei mitgebrachten Grills aufzubauen und leckere Hähnchensteaks zu grillen. Jeder holt seine Provianttüte mit personalisiertem Reisebesteck, Semmeln und einem Radler heraus. Die Radler noch in das kühle Nass gelegt und die Grillmeister stellen ihr Können unter Beweis. Anschließend noch einen frisch gebrühten Espresso aus der mitgebrachten Bialetti und last but not least zücken Michi und Andi noch Gebäckstücke, die redlich in 12 Stücke geteilt werden. Da unsere Rast direkt am Trail ist, bewundern wir noch das Können anderer Fahrer oder genießen den tollen Ausblick auf den PizBuin Gletscher, die Madrisa und das Schlappiner Joch. Gut gestärkt geht’s runter zur Talstation und nochmals nach oben. Unsere drei stärksten Biker lassen wir bis zur Gipfelstation fahren und sich austoben. Der Rest erkennt, dass es gut ist, auch Strecken öfter zu fahren, um Routine und Sicherheit zu erlangen. Wir warten dann am “Graströchni“ auf die drei. Nun nochmals nach oben und über den auf und ab verlaufenden Wurzeltrail mit zum Teil richtig bissigen Anstiegen zurück nach Davos. Auf der Rückfahrt gibt’s noch ein paar Höhenmeter zu überwinden. Gut gelaunt erreichen wir unser Hotel. Nach dem guten Abendessen hatten wir noch genug Energie, um uns auf dem Davoser Straßenfest umzusehen, unsere Stärken im Handkraftmessen zu zeigen und eine Mojito mit Live-Musik zu genießen. Ein aufregender Tag geht zu Ende und die Vorfreude auf den kommenden Tag steigt.
Tag 2: Samstag, 19. Juli 2025
Heute erwartet uns gespannt der legendäre Alp Epic Trail Davos – eine Strecke, die 2014 von der Internationalen Mountainbike Association in den Rang eines „Epic Ride“ aufgenommen wurde.
Die schwierige, fast 40 km lange Strecke führt mit Seilbahnunterstützung vom Jakobshorn über 2400 Meter abwärts bis nach Filisur.
Um 8.15 Uhr stehen alle Biker startklar vor dem Hotel mit Bike und kompletter Ausrüstung.
Mit der ersten Gondel fahren wir mit der Jakobshornbahn aufs Jakobshorn zum Einstieg in den Epic Trail - dort oben geht es gleich schonungslos zur Sache: Trails, Trails und nochmals felsige und wurzlige Trails S2 bis S3 in Richtung Sertig und Weiterfahrt zur Talstation Rinerhorn. Für ein MTB war der Trail doch zu heftig und mit vereinten Schrauberhänden wurde das Rad in kurzer Zeit wieder fahrtüchtig repariert.
Von dort hoch mit der Rinerhornbahn und wir kurbeln die kupierte Strecke weiter über Wurzeln, Bachläufe und schmale, seitlich steil abfallende Pfade bis nach Monstein und leider an der höchstgelegenen Brauerei der Schweiz vorbei, da wir vor dem Mittagessen nochmals einen langgezogenen Anstieg von ca. 250 Hm vor uns haben. Danach suchten und fanden wir an einer Hütte einen idealen Platz zum Grillen, Essen und Ausruhen. Heute steht auf dem Speiseplan: Schweinswürstle mit Sauerkraut, das wohlverdiente Radler, zur Nachspeise gegrillte Bananenscheiben und ein Schlückchen Espresso.
Frisch gestärkt fahren wir weiter Richtung Jenisberg, von dort über die steile Fahrstraße in engen Serpentinen hinunter über die historische Steinbrücke nach Wiesen. Schiebend auf dem Wiesner Bahn-Viadukt geht es Richtung Filisur – dem Weg folgend erst noch reichliche Höhenmeter nach oben, bevor wir endlich den Bahnhof in Filisur erreichen.
Als krönenden Abschluss erleben wir eine besondere Fahrt: Mit der historischen Rhätischen Bahn fahren wir durch enge Tunnels und an Wasserfällen vorbei, die zum Greifen nah sind, zurück nach Davos.
Vom Bahnhof sind für uns müden Biker zwar noch ein paar Hm zum Hotel zu bewältigen, doch aus Günter‘s Kühlbox gibt es frisch gekühltes Bier und Radler als Belohnung zur unfallfreien und erfolgreichen Tour.
Einige gönnen sich für ihre beanspruchten Muskeln einen Saunagang, die anderen ruhen sich einfach von dem ereignisreichen Tag aus. Mit einem leckeren 3-Gänge-Menü lassen wir den Abend ausklingen.
Tag 3, Sonntag, 20. Juli 2025
Am Sonntag starteten wir pünktlich um 9:00 Uhr. Vom Hotel ausgecheckt, das Auto vollgepackt ging es direkt nach Klosters Dorf, wo wir an der Talstation der Madrisabahn parkten. Die Vorfreude war groß: bestes Wetter, motivierte Biker und perfekte Bedingungen für diesen Tag.
Mit der Madrisabahn erreichen wir komfortabel die Madrisa Bergstation. Dort startet der Madrisa-Saas Trail, der als einer der abwechslungsreichsten Abfahrten der Region gilt. Die Route begann im S1/2-Bereich und führte uns dann über:
• Kiesige und schottrige Pfade
• Lehmige und wurzelige Waldwege
• Holprige Felsrampen
• Enge Wiesenpassagen
• Rauschende Bäche
Eine kurze, technisch spannende S3-Stelle brachte zusätzlichen Nervenkitzel, war aber für ein paar Biker gut fahrbar. Insgesamt legen wir etwa 1.000 Tiefenmeter auf rund 90% Trailanteil zurück. Stetig wechselnde Untergründe, enge Kurven und Felsstufen machten den Trail für jedes Level interessant.
Mit einem breiten Grinsen kamen wir schließlich in Saas an und fuhren komfortabel mit der Rhätischen Bahn zurück nach Klosters Dorf.
Zurück an den Autos wurden rasch die Grillsachen eingepackt und ein weiteres Mal die Gondel genutzt – diesmal mit zusätzlichem Gepäck. Nach einigen weiteren Höhenmetern per Bike erreichen wir einen idyllischen Grillplatz direkt am Bach. Hier können wir die Natur genießen und uns stärken. Es gibt herzhafte Schweinenackensteaks über Holzkohle gegrillt, in entspannter, geselliger Runde. Kaffee und Kuchen ebenso.
Ein besonderes Highlight war ein überreichtes T-Shirt – das perfekte Erinnerungsstück an unsere Trophy 2025 in Davos. Mit unseren neuen Shirts entstand auch das offizielle Gruppenfoto zum Abschluss: strahlende Gesichter und ein wunderschönes Panorama im Hintergrund.
Nach der ausgiebigen Pause steuerten wir auf entspannten S0-Wegen zurück zu den Autos. Gegen 15:00 Uhr traten wir, gut gelaunt und satt, die Heimreise an.
Berichte: Andrea Krötzsch, Sabine Müller, Maria Zech
Bilder: Konrad Krötzsch, Walter Krößer, Andi John, Norbert Pienle, Hans Basner, Michi Böck, Sabine Müller