MTB Trophy 2024 in Eggental/Südtirol
Dieses Jahr waren die Teilnehmerplätze wieder schnell vergeben, auch einige neue „Trophyaner“ sind dabei.
Wer am Freitag schon zeitig im Nigglhotel in Welschnofen angereist war, konnte gleich die Einrolltour mit der Abfahrt auf dem flowigen Carezza-Trail mitfahren. Bei der Rückfahrt gerieten wir in einen kräftigen Regenschauer und kamen triefnass im Hotel an.
Nach dem Abendessen gab es ein Wiedersehen mit dem einheimischen Guide Philipp, den viele von uns schon vom letzten Jahr kennen und er gab uns einen Überblick über die kommenden drei Tage.
Der Samstag beginnt mit Liftunterstützung zur Mittelstation und gleich den Jumptrail runter, der sich mit ca. 4.4 km und 500 m Höhenunterschied durch den Wald schlängelt bis zur Talstation mit über 45 Steilkurven und Anlieger. Oben wieder angekommen fahren wir den Wanderweg, der teils mit nassen Wurzeln aufwartet zum Niger-Pass. Mit Schützer ausgestattet, führt uns Philipp über Forstwege, von denen immer wieder tolle, teils anspruchsvolle Singletrails abzweigen und noch recht rutschig von den vorangegangen Regentagen sind. Da auch die Abfahrten anstrengend sein können, wusste unser Guide auf der Höfe-Tour-Runde eine tolle Einkehrmöglichkeit in der Hagner Alm, die prämiert wurden für selbst hergestellten Käse.
Frisch gestärkt und mit einem Verdauungsschnaps der Wirtin machen wir uns wieder auf dem zu den perfekten Trails, bis wir uns von unten in St. Zyprian mit der Tierser Cabrio-Seilbahn hochtransportieren lassen. Auf wieder neuen Wegen und Trails geht es runter nach Tiers am Rosengarten, wo wir am Gebirgsbach entlang ziemliche Höhenmeter hochstrampeln bis zur Seilbahn. Den tollen Tourtag lassen wir uns gemütlich in Laurin`s Lounge unterhalb der Kölner Hütte bei Rosenspritz und ausgefallenen Eissorten ausklingen mit Blick auf das Latemargebirge und Rosengarten. Trotzdem haben wir noch Kraft in den Armen und Beinen für über 1000 Tm in der Abfahrt bis zum Hotel. Nach dem Abendessen lädt uns Philipp ein zu einer Verköstigung von seinen eigenen, hausgemachten Schnäpsen.
Nach dem ausgiebigen Frühstück am Sonntag geht’s pünktlich um 9.00 Uhr los zur Vajolet-Türme-Tour. Nach einem kurzen, jedoch knackigem Anstieg bis zum Abzweig zur Hanigerschwaige geht es erst einen schmalen Wanderweg leicht „eben bergauf“. Doch bald ist dieser Weg nicht mehr fahrbar und die nächste halbe Stunde sind endlose Höhenmeter nur schiebend oder tragend möglich. Oben angekommen war jedoch noch nicht Schluss mit Schieben, da einige felsige Bachläufe überquert werden müssen. Doch dies hat auch ein Ende und wir kommen endlich fahrend bei der Hanigerschwaige an, wo wir uns erholen können bei einem kühlen Getränk und Brotzeit. An der Hütte vorbei fand Philipp wieder schöne Wege hinunter bis St. Zyprian. Da es erst Mittag ist, schlägt unser Guide vor, 3 x ca. 20 Minuten hoch ins Tschamintal zu fahren. Wir unterschätzen die pralle Sonne und brauchen mehrere Pausen und so hat sich die Fahrzeit in die Länge gezogen bis wir endlich an dem Abzweig ankommen.
Mit Knie- u. Ellbogenprotektoren starten wir zu einem recht anspruchsvollen und verblockten Singletrail, der von Schotter, Felsen, Steinen, Wurzeln und Spitzkehren alles zu bieten hat. Aber mit einem grinsendes Lächeln im Gesicht sind wir uns einig, dass sich die quälende Auffahrt gelohnt hat. Noch ein paar Höhenmeter hochstrampelnd bis zur Tierser Cabriobahn, dann den Carezza-Trail genießen bis zur Talstation, wo wir unsere Räder für den nächsten Tag deponieren, dann zu Fuß zurück hoch zum Hotel und mit einem kühlen Bier den Tag ausklingen lassen – was will man mehr?
Der Sonntagabend fällt nach dem Abendessen recht kurz aus, da für die Sonnenaufgangstour noch gepackt werden muss und die Nacht spätestens um drei Uhr endet. Mit Stirnlampe ausgerüstet bringt uns ein Kleinbus mit den Rädern hoch zum Karersee. Von hier aus strampeln wir im Dunkeln 350 Hm hoch auf Forstwegen bis zur Bergstation, wo wir unsere Räder deponieren. Jetzt geht es nochmal ca. 350 Hm zu Fuß erst durch bewaldetes Gebiet und nach weiteren Höhenmeter durch Latschen immer in steileren Serpentinen zum felsigen Gipfelanstieg zur 2.328 m hohen Pappekanzel. Kaum angekommen dürfen wir um 5.40 Uhr den gigantischen Sonnenaufgang erleben – was für ein Glücksgefühl.
Zur Belohnung erhält jede/r Teilnehmer/in auf dem Gipfel eine Trophymedaille zum Andenken an diesen besonderen Moment.
Schweren Herzens steigen wir den Aufstiegsweg wieder ab und machen uns für die Abfahrt mit den MTB bereit. Einige wählen die Trailvariante, die anderen die Forststraße hinunter bis zum Karersee. Da es noch früh am Tag ist, können wir den Karersee direkt auf dem Wanderweg umrunden und herrliche Fotos vom ruhigen, blauen und den Bergen spiegelnden See machen. Wie soll es auch anders sein, zum gebührenden Abschluss findet unser Guide noch tolle Singletrails zurück zum Hotel. Nach einer verdienten Dusche wartet ein ausgiebiges Frühstücksbuffet auf uns Frühaufsteher.
Zum Abschluss werden für die MTB-ler Teilnahmegeschenke verteilt und der Abschied fällt wieder schwer. Alle sind sich einig, dass die vier Tage zu schnell vergangen sind und freuen sich schon auf die Trophy 2025.
Videos von Andi John
Bericht: Sabine Müller
Bilder: Teilnehmer