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Auf Abwegen durchs Gottesackerplateau...

am 01.09.2024


..ein ungewöhnlicher Titel für eine Ausfahrt in eine Bergregion, die verhältnismäßig gut erschlossen und rege besucht ist. Was sich hinter solch einer Tour wohl verbirgt, wollten 11 Mitglieder unserer Sektion herausfinden. Aufgrund der vielen Anmeldungen hat sich Wolfgang Stache kurzfristig bereit erklärt, als zweiter Tourenleiter einzuspringen, so dass auch alle Teilnehmer auf der Warteliste einen regulären Platz für die Tour bekamen.
Um sieben Uhr am Morgen fuhren wir bei bestem Wetter von der Geschäftsstelle ab zum Mahdtalhaus bei Innerschwende. Nach kurzer Rücksprache mit dem Hüttenwirt durften wir die beiden Autos auf dem Privatparkplatz bis zum Abend stehen lassen.
Um 8.40 brachen wir auf, querten zunächst feuchte Wiesen und stiegen bald mäßig steil durch den Bergwald zum Höllloch hinauf. Dieser Schlund in die Unterwelt beeindruckt nicht nur durch seine schiere Größe (13km Länge), sondern auch durch die kalten Temperaturen am Eingangsschacht – wie wir am eigenen Leib erfahren durften. Nach dieser Erfrischung und einer kurzen Pause erreichten wir unschwierig den Windecksattel und kurz darauf die Gottesackerscharte.
Hier kamen uns dann auch zwei Trailrunner entgegen – den einzigen Personen, denen wir im Laufe unserer gesamten Wanderung begegneten.
Die tolle Rundumsicht machte hier eine weitere Pause quasi unumgänglich, zumal nun der anstrengendste Teil unserer Tagestour bevorstand. Über den Sonnenberg querten wir die gesamten oberen Gottesackerwände bis zum Hirscheck und genossen dabei immer wieder die einzigartige Aussicht hinunter auf die zerklüftete Karstlandschaft des Gottesackerplateaus.
Trittspuren führten uns dann vom Hirscheck hinunter zur Lohmoosalpe. Von dort gibt es einen verlassenen alten Pfad zurück zum Windecksattel. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und der unklaren Wettervorhersage für den Abend – 5 Wettermodelle gaben 5 vollkommen unterschiedliche Prognosen für den weiteren Tagesverlauf ab – entschlossen wir uns, dem kürzesten Weg zurück ins Tal zu folgen. Nach mehr als 9 Stunden und über 20km Wegstrecke kamen wir wieder am Mahdtalhaus, kurz vor dem einsetzenden Regen an. Das dortige Hüttenteam freute sich über unseren großen Hunger und ausgiebigen Durst. Beides wurde mehr als ausreichend gestillt, bevor wir die Heimreise nach Mindelheim antraten.


Großen Respekt an die Teilnehmer, die sich vom Titel nicht abschrecken ließen und die teilweise anspruchsvollen Abwege souverän bewältigten. Ein besonderer Dank geht außerdem an Wolfgang Stache für seine Unterstützung als zweiter Tourenleiter!

Bericht: Dr. Johannes Götzfried